[Unbezahlte Werbung/Rezension]
Diese Reihe kommt einem bei Bücherliebenden immer wieder unter und endlich habe ich mich an Band 1 rangetraut. London ist für mich zwar keine bevorzugte Stadt, aber ich glaube, man kann dort hervorragend mysteriöse Dinge inszenieren.
Fakten:
Autor: Ben Aranovitch
Erscheinungsdatum: Jänner 2021 (deutsche Ausgabe)
Verlag: dtv Verlag
Reihe (1 von 8)
Genre: Urban Fantasy/Fantasy/Krimi
Wälzer: Mit 480 Seiten hat man doch eine Weile zu lesen.
Cover: Den englischen Büchern angepasst und sehr ansprechend. Es gibt ganz viele Details zu entdecken, glänzt und ist geprägt. Ich fand es sehr ansprechend.
Inhalt:
Peter Grand ist in London ein frischer Polizist, bis ihm bei einer Bewachung im Convent Garden ein Geist als Mordzeuge begegnet. Ab diesem Zeitpunkt muss er sich von einem normalen Dienstleben in London verabschieden, denn Polizeiinspektor Nightingale wird auf ihn aufmerksam. Der letzte Magier im Revier, der bei Peter eine Begabung zum Übernatürlichen wittert. Er nimmt den ahnungslosen jungen Polizisten in seine Abteilung auf und lehrt ihm, welche Mächte und Wesen in der Kriminalität in den Straßen von London mitwirken. Die beiden geraten in einen Konflikt zwischen Flussgöttern und müssen nebenbei eine Serie an grauenvollen Morden und Vorfällen in der Stadt auflösen. Zuletzt muss Peter beweisen, dass er als Lehrling und Polizist der Verantwortung gerecht werden kann.
Stil:
Hier kann ich nicht einfach schreiben »Der Stil war leicht und locker«. Es ist wunderbar zu lesen, aber eben auch einzigartig. Es war mein erstes Buch von Ben Aranovitch und ich habe von Anfang an gemerkt, dass selbst in der deutschen Übersetzung hier eine besondere Begabung vorliegt.
Die Erzählung ist an sich aus der Sicht von Peter Grant in der Vergangenheitsform. Nun fließen aber derart viele Gedankengänge, Ausschweifungen und sarkastische Anekdoten mit ein, dass man das Gefühl hat, Peter sitzt einem mit einer Tasse Tee gegenüber und erzählt einem alles persönlich. Ich mochte diesen Flair, wenngleich es das Buch sehr umfassend macht. Unglaublich viele Details und man muss aufpassen sich nicht zwischen den Gedankensprüngen zu verlieren. Ich fand das amüsant und musste mehrmals bei einigen Gedankenblitzen des Polizisten schmunzeln. Es macht das Ganze nahbar.
Das Setting ist London in all seinen Facetten. Auch hier spiegelt sich die Detailliebe wider, die überfordernd wirken kann. Unzählige Straßennamen, berühmte Gebäude und exakte Beschreibungen der Architektur. Gerüche, Gefühle und Eindrücke werden allumfassend beschrieben. Trotzdem hat mich das Ganze überraschenderweise nicht überfordert, sondern eher fasziniert. Ich kann mir aber vorstellen, dass dieser Stil manchen ein Problem bereitet.
Die Zeitspanne umfasst mehrere Monate mit einigen Sprüngen und es passiert einfach sehr, sehr viel.
Meine Meinung:
Ein großartiges Buch. Anders, interessant. Ich mochte Peter und wie er rational mit dem Irrationalen umging. Technik und Magie vereinen sich, Physik und Zauberei sind eine Ergänzung. Sofort machten mir die Einblicke Lust auf mehr.
Ich muss aber auch sagen, die Handlungen sind sehr verworren und komplex. Hut ab, wenn man da den Überblick behält. Als Leser und Autor! Ich glaube ich habe nicht alles verstanden, aber es war so nett präsentiert, dass mich das tatsächlich wenig störte. Es gibt lustige und spannende Momente, viele Wendungen, aber überschaubare Protagonisten. Peter war für mich ein authentischer Charakter, der mit Neugierde die Welt der Magie für sich entdeckt und gleichzeitig ein Ermittler sein muss. Eine Romanze gibt es nicht wirklich und es fehlt absolut nicht. Er ist ein normaler Mann, mit normalen Gedanken und lässt die Leser auch gerne wissen, wenn ihm etwas absolut absurdes in den Sinn kommt, das mit der aktuellen Handlung nichts zu tun hat.
Es ist eine Welt mit magischen Wesen, brutalen Morden, Verfolgungsjagden, Ritualen und vielem mehr. Die Bücher sind in sich abgeschlossen, das heißt die Reihe kann man jederzeit unterbrechen. Ich werde definitiv mal wieder eintauchen in diese Welt und mit auch weitere Bände dazu holen.
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