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  • AutorenbildAngelika

BR: Die Weltportale

Aktualisiert: 6. Jan. 2020

[Unbezahlte Werbung/Rezension] Ein weiteres Sternchen war die letzten Tage mein Begleiter. Teil 1 der «Die Weltportale» Reihe. Bisher sind 2 Teile erschienen und einen dritten soll es meiner Information nach auch eben. Das Buch wurde von der österreichischen Autorin Bettina Pfeiffer geschrieben und ich bin jedes Mal aufs neue begeistert, heimatliche Werke in den Händen zu halten.



Fakten:

Autorin: B.E. Pfeiffer

Verlag: Sternensand Verlag

Genre: High Fantasy (Jugendbuch)

Wälzer: Definitiv. Knapp über 600 Seiten umfasst das Werk

Suchtfaktor: Hm, doch. Am Ende war ich durchaus neugierig zu wissen wie es weiter geht. Nichtsdestotrotz ist die Geschichte in sich abgeschlossen ohne offenes Ende.

Cover: Absolut harmonisch zur Geschichte. Es zeigt das Amulett der Protagonistin und die Farben präsentieren das Grün des Waldes, der eine sehr prägnante Rolle in der Story spielt. Natürlich wieder einmal vom talentierten Alexander Kopainski gestaltet.


Inhalt:

Eleonora ist eine Halbelfin und Halbmagierin. Aufgrund ihrer Herkunft hatte sie es nicht leicht in ihrer Kindheit und wurde von keinem Volk richtig akzeptiert. Als sie zur Akademie der Magie kommt, ahnt sie noch nicht, dass nicht nur der normale Schulalltag und ihre eigenen, aus der Art schlagenden Kräfte, ihre größte Herausforderung sein werden. Ein Familiengeheimnis bürgt ihr eine unfassbare Verantwortung auf und außerhalb im angrenzenden Wald, treibt eine mysteriöse Dunkelheit ihr Unwesen. Eleonora wird in einen uralten Fluch hineingezogen und muss ihre Rolle beim Beschützen der Weltportale einnehmen.


Stil:

Es ist ein sehr einfacher und leichter Stil, der es einem nicht schwer macht viel und schnell zu lesen. Die Wortwahl ist dem mittelalterlichen Ambiente der Geschichte angepasst, aber niemals zu verworren oder fremd. Allerdings sind mir zu häufige Wort- und Phrasenwiederholungen aufgefallen, die bei 600 Seiten irgendwann etwas nervig wurden. Es gibt mittendrin sehr lange Schachtelsätze, denen ein Punkt nicht geschadet hätte, aber im Großen und Ganzen sind es gut geformte und präzise Sätze. Die Geschichte ist im Präteritum, sowie in der personalen Erzählform geschrieben. Die meiste Zeit sieht man die Welt aus den Augen von Eleonora. Ab und zu gibt es ganz kurze Kapitel, die eine andere Person in den Vordergrund rücken.


Meine Meinung:

Vorweg muss ich sagen, dass ich das Buch sehr gerne gelesen habe. Es ist kein neues Thema und wurde schon bestimmt tausend mal von irgendwelchen Autoren auf dieser Welt niedergeschrieben und dennoch, war ich gern mit Eleonora unterwegs. Das liegt daran, dass ich die Thematik sehr gerne mag und die Charakter letzten Endes auch ins Herz schloss.


Aber, an dieser Stelle muss ich zwischendrin auch meine Kritikpunkte anbringen. Ich weiß ich bin ein strenger Leser, trotzdem gab es einige handwerkliche Gegebenheiten, die mein Lesevergnügen eine Spur eingeschränkten. Es zieht sich ein Wort durch das ganze Buch: Wiederholung.

Sowohl an Wortwiederholungen und Phrasen, als auch an Verhaltensmustern. Auch der Plot ist ein immer wiederkehrender Abschnitt, der mich teilweise an «Täglich grüßt das Murmeltier» erinnert hat. Ohne zuviel zu spoilern, gebe ich hier ein paar Beispiele; der Unterricht an der Akademie. Jedes Mal aufs Gleiche, müssen die Schüler Paare bilden (Oder Eleonora bekommt Einzelunterricht) und jedes Mal endet es darin, dass Eleonora etwas Schlimmes passiert oder sie im Krankenzimmer landet. Ich hätte mir wirklich mehr Kreativität gewünscht, um den Ablauf in der Akademie besser kennen zu lernen. Ein einziges Mal wird ein «Trankunterricht» erwähnt und diesen lässt sie direkt sausen.

Desweiteren wird Eleonora ausnahmslos bei jeder Gelegenheit von irgendwo auf dem Gelände zu oder von ihrem Wohnheim begleitet. Auf diesem Weg werden dann die «plot-wichtigen» Dialoge geführt oder (Überraschung) es passiert etwas. Das war furchtbar vorhersehbar.

Und zuletzt die Verhaltensweise von Eleonora. Nicht nur einmal bricht sie ein gegebenes Versprechen, zieht alleine los und gerät in Gefahr. Sie zeigt große Reue, empfindet Schuldgefühle ohne Ende, doch bei der nächstbesten Gelegenheit wiederholt sie dies 1:1. Das war schon nervenaufreibend, weil ich ihr gerne das dicke Buch mal gegen den Kopf geknallt hätte. :P

Charakterlich hatte ich anfangs große Probleme mit ihr. Zu naiv, zu kindlich, zu weich. Ich habe bis zuletzt keine Eigenheiten entdeckt, außer, dass sie der Gutmensch schlechthin ist und jedem vertraut und verzeiht. Im Laufe der Geschichte basiert natürlich genau das auf gewissen Vorzügen, die sie braucht, um gegen das Böse zu kämpfen. Dennoch war es mir zeitweilig zu wankelmütig. Sie weint gefühlt ununterbrochen und in der nächsten Sekunde rafft sie sich auf und stellt sich allen Herausforderungen. Was man allerdings berücksichtigen sollte ist, dass dies als Jugendbuch gesehen werden muss. Die Protagonisten sind zwar alle mehr oder weniger kindlich, doch es gibt ja auch «Erwachsene» und auch deren Verhalten war für mich nicht immer nachvollziehbar.


Die beiden männlichen Charaktere haben mir sehr gefallen, auch wenn es klischeebehafteter kaum hätte sein können. Von Anfang an ist klar, worauf es hinaus läuft und es blieb nur offen, wie es endet. Bei Eleonora mochte ich ihren Prinzen sehr, weil er einer der wenigen Charaktere war, der sich für meinen ganz persönlichen Geschmack am natürlichsten und nachvollziehbarsten verhielt.


Vom Plot her, hätte ich mir an der einen oder anderen Stelle etwas mehr Raffinesse zur Auflösung gewisser Geheimnisse gewünscht. Manches wirkte sehr inszeniert und auf Drang herbeigeführt. Dass die mächtigen Magier und die Direktorin all die Jahre über «den Fluch» geforscht hatte und nicht einmal ihre Perspektive nach links oder rechts wandte, fand ich sehr unrealistisch. Bei dem Satz «Daran hatten wir überhaupt noch nicht gedacht» habe ich dann beim Lesen tatsächlich einmal laut aufgelacht und darauf gewartet, dass dies als Sarkasmus herausgestellt wird. So war es nicht. Das ist schade, weil ich die Geschichte und die Hintergründe rund um den Fluch, den Prinzen, die Portale und dem Schatten zauberhaft finde!


Trotz der Schwächen, die man meiner Meinung nach noch ausbauen hätte können, finde ich die Welt toll. Sie enthält soviel Potential und ich werde mir gewiss Teil 2 eines Tages zu Gemüte führen, um herauszufinden, was noch auf einem wartet. Wo das Buch ab und zu deutliche Klischees erfüllt, hat es auch seine Überraschungen und enthält ganz viele Fantasyelemente. Magie, magische Wesen, Tränke, Mythen und Flüche. Ritter, Kämpfer und unterschiedliche Völker mit verschiedenen Fähigkeiten.


Man sieht, ich hatte viel über die Geschichte zu sagen, auch wenn ich einiges kritisiert habe. Schon während dem Lesen brachte es mich zum Nachdenken. Sowohl handwerklich, als auch plottechnisch. Es hat mich nicht kalt gelassen und mitgerissen. Was mich gestört hat, fällt anderen vielleicht gar nicht auf und deswegen werde ich bei meiner Bewertung alles in allem nur einen Punkt abziehen!


Ich vergebe 4 von 5 Cocktails




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