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BR: Shelter

[Unbezahlte Werbung/Rezension]

Neben all dem Fantasy war mir nach einer Magie-Pause und ich habe mich dem tollen Hardcover von einer österreichischen Jugendthriller-Autorin gewidmet. Shelter sticht wieder mal mit dem tollen Cover hervor und die Thematik scheint hochaktuell zu sein.




Autorin: Ursula Poznanski

Erscheinungsdatum: Oktober 2021

Verlag: Loewe

Genre: Jugendthriller

Wälzer: Das Buch selbst ist schon ein ordentlicher Brummer, Kakerlaken hätten aber keine Angst davor. Mit 432 Seiten ist es ein dickes Buch, aber nicht einschüchternd.

Einzelband/Reihe: Einzelband

Suchtfaktor: Klar, bei Ursula weiß man, dass am Ende immer abstruse Auflösungen kommen, die nur schwer vorherzusehen sind.

Cover: Als schön würde ich es nicht unbedingt bezeichnen, aber sehr interessant und harmonisch. Es passt auch zum Inhalt und sticht auf jeden Fall im Regal hervor.


Inhalt:

Benny und seine zwei WG Mitbewohner könnten nicht verschiedener sein. Er Theaterstudent, sein Kumpel Nando an der Medizinuni und Liv, die Psychologie studiert. Zusammen sitzen die drei mit Freunden nach einer Party zusammen und aus einem zufälligen Gespräch entwickelt sie eine Idee. Liv ist dabei die treibende Kraft, eine Geschichte zu erfinden, diese in der Welt mit Hilfe von social Media zu verbreiten, um zu sehen, was daraus wird und wer sie glaubt.

Aliens sind auf der Erde gelandet und versuchen sich gegenseitig auszustechen und mithilfe menschlicher Wirte ihre Ziele zu erreichen.

Anfangs scheint alles nach Plan zu verlaufen und Spaß zu machen, doch schnell kommt der Punkt, an dem Benny merkt, dass Grenzen überschritten werden, die Konsequenzen mit sich bringen.

Sie selbst geraten in den Fokus von Machenschaften, die ihr eigenes und das Leben von anderen gefährdet. Ihre Freundschaft wird auf den Kopf gestellt und am Ende geht es um Leben und Tod.


Stil:

Ursula Poznanski ist ein alter Hase im Schreibbusiness und versteht ihr Handwerk. Ganz typisch für sie: durchgehende »sanfte« Spannung und am Ende viele Wendungen. Diese sind manchmal logisch und manchmal ein bisschen sehr weit hergeholt, aber fast immer unterhaltsam.

Shelter ist aus Bennys Sicht in dritter Person geschrieben und im Präteritum verfasst. Große Zeitsprünge gibt es nicht, obwohl doch einige Wochen vergehen. Auch vom Setting her bewegt man sich in einem gemäßigten Rahmen, in dem es Abwechslung gibt. Gewohnt flüssig und angenehm ist der Stil und ich finde, man kann nichts daran bemängeln. Es ist wirklich gut beschrieben, ohne übertriebene Detailverliebtheit. Ursula verliert sich nicht in der Geschichte, sondern treibt sie stets voran.



Meine Meinung:

Es hat mich wie immer großartig unterhalten. Mir war anfangs nicht bewusst wie aktuell die Thematik ist und es ist von ihr wahrlich gut gewählt in dieser Zeit so etwas in einem Jugendthriller zu verarbeiten. Direkt am Anfang wird sogar kurz und knackig das Thema Impfgegner, Esoterik usw. angegangen. Es geht um Fake News und wie die Leute dem Internet alles glauben, weil sie daran glauben wollen. Welche Macht der Glaube an absurde Dinge hat und das Lemming Verhalten. Wenn sich mehrere finden die einander verstehen, sich stärken und dadurch auch gefährlich werden.

Außerdem wird gut dargestellt, wie leicht man die Kontrolle über gepostetes im Internet verlieren kann. Dass man akribisch aufpassen sollte, wie man sich zu was äußert und wo unsere offene Social Media Welt, lieber ausgesperrt bleiben sollte.

Die Vorkommnisse mögen ab und zu etwas überzogen sein, aber das stört in einem Buch nicht. Außerdem glaube ich leider, dass sehr viel Wahres darin steckt, wie wir alle in der Corona Zeit erleben mussten.


Das Ende nimmt eine Wendung, die ich nicht vorhergesehen habe. Ich war mir nicht sicher was ich davon halten sollte, doch zuletzt fand ich es gut. Die Mitbewohnerin von Benny ging mir sehr oft sehr auf die Nerven und ich dachte mir immer wieder: Wegen Menschen wie dir geht die Welt zugrunde :P Aber auch solche Charaktere muss eine Geschichte haben.


Wenn ich etwas bekritteln würde, dann die Fülle an Themen. Nicht nur Esoterik und all die Fake News, die Menschen die soviel Blödsinn glauben und ohne Risikoabschätzung verbreiten, sondern auch Asylpolitik, Sekten, Erderwärmung und noch einiges mehr, das ich nicht verraten will, weil ich sonst spoiler. Am Ende ist es doch etwas zu surreal, aber wie gesagt mir hat das vom Lesespaß nix genommen.


Ich vergebe dazu die volle Punktzahl, weil es ein typischer gesellschaftskritischer Poznanski ist und man das bekommt, was von ihr gewöhnt ist. Her mit der Kinderschokolade!






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