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  • AutorenbildAngelika

Zweifel-doubts-emotionale falsche Abzweigung


Da sitz ich nun.

In einer Mainacht, in einem Monat, in dem es untertags schon mehrmals über 25 Grad hatte und ich dankbar für die Stunden bin, in denen die Sonne untergeht. #Vampirgene Ich als Frost- und Anti-Sommermensch liebe diese Augenblicke zum Durchatmen. Jene, wenn alle endlich schlafen und es still in der Hausanlage wird und die Temperatur erträglich. Ich benutze sogar eine dünne Decke für meine Beine! Okay, dafür habe ich nichts an außer einem Sommerkleidchen mit Spagettiträgern an. Und Socken. Ja, das waren jetzt zu viele Informationen für eine Einleitung.


Also, hier in der Nacht am Balkon, wenn die Autos vorbeifahren, ab und zu aus den Fenstern der Nachbarn ein Geräusch zu hören ist und die Insekten mich umkreisen, als wäre ich das letzte Stück Fleisch für Zombies nach einer Apokalypse. Die Lavendelkerze neben mir tut ihr Bestes. Toi Toi Toi.

Heute wollte ich mich wieder etwas um den Blog kümmern, den ich immer tippen wollte. Mit Themen über die ich gerne schreibe. Mit all den Mottos auf Instagram wiederholen diese sich öffentlich eh, also mach ich das im kleinen Rahmen hier.

Aus gegebenem Anlass widme ich mich dem Thema Zweifel, natürlich bezogen auf das Schreiben, aber auch ausufernd. Kurz fassen ist nun mal nicht meins, also hoffe ich, du hast ein bisschen Zeit mitgebracht.


Jeder hat Zweifel und ich glaube fest daran, dass ein:e Autor:in, die seine eigenen Werke nicht hinterfragt und mal daran zweifelt auf dem richtigen Weg zu sein, an sich arbeiten muss. Es gehört für mich zum Entwicklungsprozess dazu, die Dinge die man kreiert objektiv zu betrachten. Gerade im Buchbusiness, wenn man nicht nur für sich selbst schreibt, sondern seine Werke auch für andere Augen verfasst, muss man über den Tellerrand des eigenen Ichs hinaussehen.

Niemand sollte etwas schreiben und veröffentlichen, hinter dem er nicht steht und ich denke kaum jemand macht das. Aber trotzdem erwische ich mich selbst dabei an allem zu zweifeln. Ob meine geschriebenen Worte überhaupt da draußen jemanden begeistern können. Selbst wenn ich beim Schreiben selbst lache, weine oder mitfiebere hinterfrage ich, ob auch nur ein Pups da draußen ähnlich beim Lesen empfindet. Es war schon ein weiter Weg herauszufinden wer ich beim Schreiben bin und dort ankomme, wo ich bin.


Wie vergehen diese Zweifel? Zum Einen natürlich durch Erfolg. Und hier wäre ein neues Thema, für einen neuen Blogbeitrag. Was ist Erfolg? Dem widme ich mich ein andermal. Kurz gesagt, er kann divers sein. Buchverkäufe sehe ich mir nicht konkret an. Nicht weil sie mir vollkommen egal sind, sondern weil ich furchtbare Angst habe, die Zweifel dadurch zu einem geifernden Monster werden zu lassen, dass meinen Mut frisst. Es spielen soviele Faktoren zusammen, ob ein Buch erfolgreich ist oder nicht.

Ich bin dankbar für Lesernachrichten und die heutige Zeit, in der man fast augenblicklich Feedback bekommt. Über begeisterte Rezensionen, private Nachrichten, die mich aufbauen und mich voller Euphorie nach oben heben. Sie drängen die Zweifel zurück, sie motivieren. Gleichzeitig hat man das genaue Gegenteil. Man ist sofort mit Kritik konfrontiert. Es muss einem klar sein, dass dies nicht immer ehrlich gemeinte, konstruktive Kritik ist. Neid, Missgunst und Frust spielen da oft eine Rolle. Diese „Ein-Sterne-Rezensionen“ ohne Text. Was soll das denn? War das Buch so scheisse? Eigentlich ist das doch unmöglich. Aber wenn jemand wirklich so empfinden sollte, dann ist es sein Recht und eigentlich sollte es mir für diesen Menschen leidtun und nicht ich selbst. Natürlich bin ich traurig, wenn sich jemand über mein Werk dermaßen ärgert, aber nicht ich hatte damit eine beschissene Zeit, sondern derjenige. Da ich ohne Text auch nicht herauslesen kann, was ich verbessern könnte, muss ich lernen diese komplett zu ignorieren. Das sagen wir Autoren uns immer gegenseitig. Wie ein Mantra. So leicht ist das aber nicht. Jede miese Rezi und jeder karge Stern tut ein bisschen weh.


Daher habe ich mir vorgenommen die Zweifel bei mir selbst zu suchen, zu analysieren und zu verbrennen. Nicht im wahrsten Sinne des Wortes. Nein, ich mache keinen Bücher Stapel in der Dachgeschosswohnung und zünde ein Hexenfeuer an. (Höchstens die Unimanuskripte von Mechanik) Aber man muss an sein Talent und an sein Können glauben, um Gutes zu vollbringen. In der kreativen Welt kann man niemals etwas schaffen, dass allen gefällt. Leider kann ich nicht ändern, dass die kritischen Äußerungen vieler Menschen verletzend sind. Ein schlichtes „es war handwerklich gut, aber meins war es nicht, weil…“ wäre soviel sinnvoller, als eine kommentarlose negative Bewertung. So sind die Menschen und so wird es bleiben.

In vielen Belangen.


Also liegt es an mir, an uns selbst, diese Dinge abzuschütteln.

Ich hatte nie große Hilfe von außen. Sehr vieles musste und habe ich alleine geschafft und die wenige Hilfe und den Zuspruch, den ich von einigen Menschen dann bekam, habe ich überrascht aufgesogen wie Spongebob. Jahrelang machte ich „mein Ding“ für mich alleine und habe bewusst diese Seite komplett von der Außenwelt verschlossen, weil ich mich der Kritik gar nicht stellen wollte. Nach dem Motto „ihr helft mir nicht, also habt ihr auch kein Recht darüber zu urteilen“. Erst als mein Selbstvertrauen groß genug war, und das war ein langer, steiniger, steiler Weg, der immer noch andauert, ging ich den Schritt und bin so weit, meine Leidenschaft zu teilen, in der Hoffnung ein paar Leser:innen da draußen ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Ihnen die schönen Lesestunden zu schenken, die ich beim Lesen so oft verspüre.


Sobald der Zuspruch von außen nun aber aus bleibt, vergehe ich innerlich schnell wie Blumen auf meinem Balkon, weil ich zu faul bin sie zu gießen. „Ihr seid zu trocken und sterbt? Ja dann gießt euch selbst“. Genau so fühle ich mich manchmal und das Ergebnis ist: Ich hänge verdorrt im Blumenkisterl und die Bienen beachten mich nicht mehr.

Was ich also mit dieser Kurzgeschichte hier vermitteln möchte: Wir alle haben Zweifel. Manche lassen sich dadurch mehr und andere weniger beeinflussen. Zum Einen möchte ich dazu aufrufen in allen Belangen mit Kritik respektvoll umzugehen. Sowohl auf Rezensionen konkret gesprochen, als auch im wahren Leben ist es unsere soziale Pflicht auf die Gefühle anderer zu achten.

Der andere wichtige Aspekt: Sucht euch selbst und lasst euch trotz Zweifel nicht abhalten. Es wird Niederlagen geben, Tränen und Traurigkeit über Ungerechtigkeiten. Aber wir selbst bestimmen wie es im Leben weitergeht. Nicht alle haben eine Familie die einen pusht und fördert, oder Freunde die einen auffangen und auch diese Menschen schaffen Großes. Man muss wissen warum man etwas tut und in meinem Fall: wieso ich schreibe. Solange ich das weiß und solange mich diese Lust immer wieder überkommt mache ich weiter. Vielleicht irgendwann nicht mehr für die Öffentlichkeit. Vielleicht rutsche ich dann wieder auf die FF Seite oder es bleibt ganz auf meiner Festplatte verborgen. Aber unterkriegen lassen werde ich mich nicht, aufgrund von fremden Einflüssen, die keinerlei Grundlage haben.


PS: Was ich nicht damit sagen will: Scheißt auf alle Ratschläge von Menschen, die Erfahrung haben oder euch tatsächlich helfen wollen :P Man darf sich verbessern und entwicklen, nur nicht aufgeben.

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